Ein Paradies mit Verfallsdatum. Noch ist man alleine hier. Noch kann man hier stets freundliche Menschen kennen lernen, für die Hektik, Kriminalität, Nepp, etc. Fremdwörter sind. Die Gastfreundschaft ist noch echt - um ihrer selbst willen und nicht weil man den Gast als potentiellen Käufer sieht. Noch gibt es hier keine Hotelbunker. 2 neue Ferienanlagen und ein paar kleine Hotels.
Das Verfallsdatum steht noch nicht fest, aber die Strände sind zu einem grossem Teil bereits an kanarische und italienische Investoren verkauft worden, nachdem die Regierung die Inseln Sal, Boavista und Maio für den Tourismus "freigegeben" hat. Wer italienische und spanische Strände kennt, der weiss, was der Insel bevorsteht...
Blick auf den Praia du Chauve Ein menschenleerer Strand. Aber das ist auf Boavista die Regel
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Dünenlandschaft bei Sal Rei in der Abendsonne Wenn es nicht so schnell dunkel werden würde, könnte man dort stundenlang durch diese wunderschöne Dünenlandschaft laufen.
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Strasse bei Sal Rei Wunderschöne
kerzengrade basaltgepflastere Strasse durch die Dünen im Westen der
Insel.
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Praia Carlota Kurz vor dem Ribera Grande, der das Meer nicht erreicht
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"Oase" bei Rabil Unten liegt eine Wasserstelle. Da es dieses Jahr zwei mal geregnet hatte, ist die Wüsteninsel erstaunlich grün. Ein Anblick, der mit seinen satten Farben nicht nur die Einheimischen überwältigt! |
Bei Norte (Joao Galego) Das absolute Gegenteil von Hektik. Wunderschön. |
In Norte (hier wird Cachupa gemacht) Der Hausherr überwacht das Stampfen von Mais und Bohnen |
Öffentlicher Nahverker bei Norte Hier fährt ein paar mal am Tag der Aluguer Richtung Rabil. |
Eine Wüste in der
Wüste: |
Campo da Serra So muss es auf dem Mars aussehen?
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Campo da Serra. Jetzt wird es Zeit! In 30-40 min geht die Sonne unter. Das ist hier so, als ob jemand das Licht ausschaltet. |
Wrack der Santa Maria Es liegt seit 40 Jahren hier. Baden soll man hier nicht; es hätte "böse Fische" sagte man uns Ein paar Monate im Jahr gastiert auf dem Mast ein Seeadler |
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An den Stränden ist
man alleine. |
Costa de Boa Esperanca Hier an der Nordküste ist der Sand heller, das Meer leuchtend Türkis. Mittendrin: das Wrack der Santa Maria |
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Typisches Boavista-Strandphoto: Sand, Meer und vereinzelte Palmen |
Soeben von zwei Kindern aus dem Meer gezogen: ein kleiner Hai |
Und über uns kreist ein seltener Fragattvogel - Spannweite bis zu 2m! (davon gibt es nur eine Hand voll) |
Anreise: Mit einer ATR42 der TACV gehts von Sal nach Rabil. Der Anflug kann nur am Tag stattfinden, insofern kann auf eine längere Verspätung des Langstreckenfluges keine Rücksicht genommen werden. Auch bei Trockennebel/Sandsturm kann Rabil nicht immer angeflogen werden. Hintergrund: Die ATR42 fliegt die recht kurze Landebahn auf Sicht an. An einer Markierung am Beginn der Bahn hat der Pilot den Wind zu checken und gegebenenfalls durchzustarten um nach einem Inselrundflug die Piste von der anderen Seite anzufliegen.
Was tun auf Boavista: Natürlich bieten sich die schönen Strände fürs Baden an. Aber die schönsten und menschenleeren Strände sind ohne Allradfahrzeug nicht zu erreichen. Der Strand bei Sal Rei am Estoril ist nicht sehr sauber; man muss schon 300-400 Meter von Sal Rei weglaufen, wird dafür aber durch gigantisch klares Wasser in den schönsten Blautönen belohnt. Die Strände sind nicht bewirtschaftet. Kein Schatten, keine Getränke, keine Dusche. Ich halte so etwas für einen paradiesischen Zustand, für andere kann das aber der Horror sein. Man darf nicht vergessen, dass es hier immer windig ist; der Wind trägt die Sandkörner mit sich. Legt man sich nass auf die Dünen, so ist man in kürzester Zeit paniert. Strand- und Dünenwanderungen mit regelmässigen Badepausen sind die sinnvolle Alternative.
Wer hier nur baden will, versäumt
einiges. Die Insel hat unheimlich schöne Landschaften zu bieten. Karge Felsen,
Wüstenlandstriche in verschieden Farben: schwarzes, braunes, rotes und gelbes
Geröll liegt hier wie sortiert herum. Mit dem Jeep geht es über kerzengrade
Wüstenpisten - mal schnell, mal nur im Schritttempo. Die Farbe der Landschaft
ändert sich ständig. Immer wieder kommt man ans Meer und trifft dort auf
unberührte gigantische Sandstrände. Hat es mal geregnet (wie im September
2001), so kann man sehen wie
die Wüste grün wird. Sattes Grün in den Senken, Akazienwälder, sattgrüne
Gräser in den Dünen.
So hatten wir Boavista zur interessantesten Jahreszeit kennengelernt.
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