Tour 4
Am
nächsten morgen geht es früh los. Wir werden heute fast den ganzen Tag
an der Steilküste entlangwandern. |
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Jetzt wird die Strecke wesentlich anspruchsvoller. Auf einem gepflasterten Pfad geht es ständig hinauf und wieder herunter. Teilweise in Serpentinen . Teilweise ist er in den Fels gehauen. Ist man an mal wieder auf Meereshöhe angkommen, so geht es sofort wieder nach oben. Man kann hohe Basaltwände sehen. Hier hatten sich Spalten aufgetan und sind mit Lava vollgelaufen. Durch Erosion wurden im Laufe der Zeit freigelegt. |
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Die Strecke sollte man nicht unterschätzen. Zum einen zieht sie sich unheimlich in die Länge, auch die Höhenmeter sind nicht ohne. Zum anderen aber ist sie relativ gefährlich. Teilweise geht es hundert Meter senkrecht nach unten (Foto), teilweise geht fast senkrecht mehrere 100 Meter nach oben. Steinschlag ist nicht selten. Hat es geregnet, so fallen tagelang Steine auf den Weg. Der Weg kann dann beschädigt sein. Die Felswand ist leider nicht überall so Massiv wie sie aussieht. Es gibt Stellen, da besteht sie nur aus gepresster Vulkanasche in der dann große runde Lavabrocken eingelagert sind. Und diese Steine warten förmlich nur darauf, rauszufallen. |
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Unterwegs ist auch eine kleine Siedlung. Sie ist nicht Straße erreichbar. Alles muss per Esel transportiert werden. Aber: Ein Stromanschluß ist vorhanden! Es war Waschtag. Wie überall auf St. Antao wird die Wäsche zum Trocknen auf die Steine gelegt. |
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Die Küste wird wieder etwas weniger Steil, man kommt an kleinen Buchten vorbei, in der schwarzer Sand in der Sonne funkelt. Ein größerer "Strand" mit Fuß- und Autospuren kündigt Crucina da Garca , ein armes Fischerdorf, an. Von dort geht jetzt ins Landesinnere Richtung Cha de Igrezia. |
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Cha de Igrezia liegt ein, zwei Kilometer hinter Crucina da Garca. Es ist ein unheimlich idyllische verschlafenes Dorf. Hätten wir mehr Zeit für St Antao gehabt, dann wären wir wahrscheinlich einen Tag hier zu Ausruhen verblieben ("Seele baumeln lassen", wie es Reinhard gerne für uns geplant hätte). Wir kaufen erstmal ein paar Bananen und frisches Wasser um die Salz- und Wasserdefizite nach der Tour auszugleichen. Untergebracht sind wir bei Rodrigo (?). Er hat jahrelang als Schiffskoch gearbeitet und wohl jeden Pfennig der Heuer in sein Haus gesteckt. Diese kann sich locker mit europäischen Häusern messen - und steht damit im krassen Unterschied zu dem einheimischen Wohnstandards. Er hat für uns ein köstliches Abendessen gekocht. Neben den üblichen Reis, Thunfisch und Bananen gab es hier auch Kartoffeln und Salat - eigentlich untypisch, aber da Rodrigo auf einem Deutschen Kreuzfahrtschiff gekocht hat war es für uns nachvollziebar. |
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Nach dem Essen saßen wir noch ein wenig auf dem Marktplatz, dort wurde es mit zunehmender Dunkelheit immer voller. Am Kiosk wurde dann der Fernseher eingeschaltet und der öffentliche Fernsehabend begann. Später gab es dann noch einen Stromausfall, dass wäre hier aber normal sagte man uns. |
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Am nächsten Morgen gab es dann des beste Frühstück der ganzen Reise: Frische Bananen, Orangen und Papayas zu einem Mixgetränk verarbeitet, dazu Sandwichs und Kaffee aus frisch gerösteten Kaffebohnen. |